Für kleine Kurse (unter 20 Studierende)

Analoge Zettelsammlung

  • Ablauf: Studierende geben handschriftliche Notizen in Präsenzveranstaltung ab
  • Prüfung: Zettel werden in der Klausur zurückgegeben
  • Vorteile: Kein Druck nötig, keine technische Infrastruktur, sehr flexibel
  • Nachteile: Präsenz erforderlich, manuelle Verwaltung
  • Geeignet für: Seminare, kleine Übungen, Laborkurse

Digitale Sammlung ohne Tool

  • Ablauf: E-Mail-Abgaben oder einfacher Ordner-Upload
  • Organisation: Manuelle Zusammenstellung in Word/PowerPoint
  • Druck: Einfacher Sammeldruck ohne Automatisierung
  • Aufwand: Höher, aber für kleine Gruppen noch machbar

Hybride Prüfungsformate

Geteilte Klausur (50/50)

  • Teil 1 ohne Hilfsmittel: Grundwissen und Verständnisfragen (50% der Punkte und Zeit)
  • Teil 2 mit Booklet: Anwendungs- und Transferaufgaben (50% der Punkte und Zeit)
  • Vorteil: Verhindert vollständige Abhängigkeit vom Booklet
  • Geeignet für: Kurse mit wichtigem Grundwissen, das verfügbar sein muss

Flexible Hilfsmittel-Bereiche

  • Multiple Choice ohne Booklet: Faktenwissen schnell abfragen
  • Anwendungsaufgaben mit Booklet: Komplexe Problemlösung unterstützen
  • Zeitaufteilung: 30 Min ohne, 90 Min mit Booklet
  • Transition: Kurze Pause für Booklet-Ausgabe

Reduzierte Varianten

Mini-Booklet (5 Seiten)

  • Umfang: Nur die wichtigsten Konzepte
  • Rhythmus: Alle 2–3 Wochen eine Seite
  • Geeignet für: Kurze Module, Einstieg ins System, skeptische Kollegen
  • Aufwand: Deutlich reduziert für alle Beteiligten

Thematische Booklets

  • Struktur: Je eine Seite pro Hauptthema statt pro Woche
  • Flexibilität: Unterschiedliche Seitenzahlen je nach Themenumfang
  • Organisation: Weniger Abgabetermine, dafür längere Bearbeitungszeit

Bewertungsintegrierte Ansätze

Bonuspunkt-Booklets

  • System: Max. 10% der Gesamtnote für qualitativ hochwertige Seiten
  • Bewertung: Struktur und Vollständigkeit, nicht Schönheit
  • Motivation: Zusätzlicher Anreiz über Prüfungshilfe hinaus
  • Aufwand: Zusätzlicher Korrekturaufwand für Lehrende

Peer-Review-Integration

  • Ablauf: Studierende bewerten gegenseitig Booklet-Seiten
  • Verbesserung: Überarbeitungsmöglichkeit nach Feedback
  • Lernen: Durch Bewertung anderer Seiten Qualitätskriterien verstehen
  • Tool: Moodle Workshop oder ähnliche Peer-Review-Module

Fachspezifische Anpassungen

MINT-Fächer

  • Fokus: Formeln, Beispielrechnungen, Problemlösungsstrategien
  • Format: Mehr Visualisierungen und Diagramme erlauben
  • Besonderheit: Mathematische Notation handschriftlich praktizieren

Geisteswissenschaften

  • Inhalt: Zentrale Begriffe, Argumentationsstrukturen, Quellenverweise
  • Format: Mehr Text, weniger Visualisierungen
  • Methodik: Argumentationsschemata und Textanalyse-Techniken

Rechtswissenschaften

  • Struktur: Normen, Definitionen, Prüfungsschemata
  • Organisation: Nach Rechtsgebieten statt chronologisch
  • Praxis: Subsumtionsschemata und Falllösungsstrukturen

Technische Varianten

Tablet-basierte Erstellung

  • Hardware: Studierendeneigene Tablets mit Stift
  • Software: Apps wie GoodNotes, Notability, OneNote
  • Vorteil: Bessere Lesbarkeit, einfache Korrekturen
  • Herausforderung: Ungleiche technische Ausstattung

Digitale Booklets in E-Prüfungen

  • System: PDF-Booklets auf Prüfungsrechnern verfügbar
  • Vorteil: Kein Druck erforderlich, bessere Durchsuchbarkeit
  • Nachteile: Technische Komplexität, weniger haptisches Gefühl

Zeitlich angepasste Varianten

Intensivkurse/Blockseminare

  • Rhythmus: Tägliche Zusammenfassungen
  • Umfang: Weniger Seiten, dafür konzentrierter
  • Prüfung: Mit ein paar Tagen Abstand nach dem Ende der Blockveranstaltung

Mehrsemestrige Module

  • Kontinuität: Booklet über mehrere Semester führen
  • Struktur: Kapitel pro Semester
  • Vorteil: Langfristige Wissenssicherung

Kollaborative Ansätze

Gruppen-Booklets

  • Team: 2-3 Studierende erstellen gemeinsam Seiten
  • Aufteilung: Verschiedene Themen pro Person
  • Prüfung: Jeder erhält Kopie des Gruppen-Booklets
  • Lernen: Durch Diskussion und Abstimmung

Klassen-Booklet

  • Gemeinschaft: Alle Studierenden tragen zu einem Booklet bei
  • Qualität: Peer-Review und Lehrenden-Feedback
  • Prüfung: Alle erhalten das gleiche, sehr hochwertige Booklet

Was vermeiden

Nicht empfohlene Varianten

  • Zusammenfassungen ohne Handschrift: wenig Reflexion da Copy-undPaste und LLM-generierte Texte möglich
  • Benotung der ästhetischen Qualität: Demotiviert weniger künstlerische Studierende
  • Zu komplexe technische Lösungen: Überlagern den pädagogischen Nutzen
  • Vollständiger Verzicht auf Regeln: Führt zu Unfairness

Häufige Fehler

  • Zu späte Einführung: System muss von Beginn an etabliert werden
  • Unklare Regeln: Führt zu Verwirrung und Unzufriedenheit
  • Keine Methodenvermittlung: Studierende schreiben nur oberflächlich ab
  • Überkomplizierung: Einfache Systeme funktionieren oft besser

Kontakt

Prof. Dr. Dominik Herrmann
Lst Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen
Universität Bamberg, 96045 Bamberg
Lst Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen
Universität Bamberg
96045 Bamberg

dh.psi@uni-bamberg.de | +49 951 863-2661
uni-mal-anders.de | LinkedIn

Prof. Dr. Dominik Herrmann
Lst Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen,
Universität Bamberg, 96045 Bamberg

dh.psi@uni-bamberg.de
+49 951 863-2661
uni-mal-anders.de | LinkedIn

Ansicht