Diese Referenz kombiniert alle praktischen Hilfsmittel für die Booklet-Implementierung: von der ersten Planung bis zur Prüfungsdurchführung. Nutzen Sie die Checklisten zur systematischen Vorbereitung und das Troubleshooting bei auftretenden Problemen.

Implementierungs-Timeline

4-6 Wochen vor Semesterbeginn

Grundentscheidungen treffen: Maximale Seitenzahl festlegen (empfohlen: 15), Abgaberhythmus wählen, Handschriftpflicht definieren, A5-Farbdruck mit 300 dpi als Zielformat bestimmen.

Rechtliche Klärung: Prüfungsamt über Hilfsmittel informieren, bei Bedarf Satzungsreferat einbeziehen, Koordination mit anderen Lehrenden bei parallelen Booklet-Kursen.

Technische Vorbereitung: GitHub Repository herunterladen, Tool testen, LMS-Kurs mit separaten Aufgaben für jede Woche einrichten, Hausdruckerei kontaktieren.

Erste Vorlesungswochen

Woche 1: Konzept erklären, Nutzen verdeutlichen, Regeln kommunizieren, Zeitaufwand realistisch darstellen (30-60 Min. pro Seite), Qualität über Ästhetik betonen.

Woche 2: Notiztechniken vermitteln (Cornell-Methode), Beispiel-Seiten zeigen, erste Abgabe für Woche 3 ankündigen, LMS-Zugänge überprüfen.

Woche 3: Erste Abgaben auswerten, Stichproben auf Regelkonformität prüfen, bei Bedarf Erinnerungen versenden, technische Probleme lösen.

Laufender Betrieb

Regelmäßig: Abgabequoten überwachen, Test-Booklets erstellen (alle 2-3 Wochen), Musterseiten mit Einwilligung diskutieren, Flexibilität bei besonderen Umständen zeigen.

Qualitätssicherung: Tool-Funktionalität prüfen, Druckqualität testen, Ordnerstruktur kontrollieren, stichprobenartige Kontrollen auf Regelverstöße.

Semesterende

3 Wochen vor Prüfung: Letzte Abgaben sammeln, alle Seiten herunterladen, Regelkonformität kontrollieren.

2 Wochen vor Prüfung: Booklets automatisiert zusammenstellen, Deckblätter generieren, Qualitätskontrolle durchführen.

1 Woche vor Prüfung: Rechtzeitiger Druck und Heftung, namentliche Sortierung, Vollständigkeitsprüfung, Ersatz-Booklets vorbereiten.

Häufige Probleme und Lösungen

Technische Schwierigkeiten

Problem: Tool funktioniert nicht, LMS-Abgaben fehlerhaft, Druckqualität unzureichend.

Sofortmaßnahmen: GitHub Issues prüfen, alternative Abgabewege aktivieren, Test-Booklets früh erstellen.

Prävention: System vor Semesterbeginn testen, Hausdruckerei rechtzeitig briefen, Backup-Szenarien planen.

Regelungsprobleme

Problem: Studierende reichen fremde Handschrift ein, Screenshots statt Handschrift, verspätete Abgaben häufen sich.

Maßnahmen: Handschriftpflicht wiederholt betonen, Stichprobenkontrollen durchführen, klare Konsequenzen kommunizieren.

Bildähnlichkeitserkennung: Technische Tools nutzen, verdächtige Seiten markieren, bei Verdacht Handschriftvergleich durchführen.

Motivations- und Belastungsprobleme

Problem: Studierende empfinden Booklets als Dauerbelastung, Qualität der Seiten nimmt ab, Abgabequoten sinken.

Lösungsansätze: Workload-Berechnung transparent machen, Flexibilität in Prüfungswochen zeigen, Erfolgsgeschichten teilen, Nutzen regelmäßig betonen.

Qualitätsförderung: Musterseiten diskutieren, Methodenschulung verstärken, individuelles Feedback geben.

Organisatorische Herausforderungen

Problem: Mehrere Booklet-Kurse im Semester, Koordinationsprobleme mit anderen Lehrenden, Überlastung der Studierenden.

Koordination: Abgabetermine abstimmen, gestaffelte Deadlines vereinbaren, gemeinsame Standards entwickeln.

Ressourcenmanagement: Druckkapazitäten rechtzeitig reservieren, technische Infrastruktur abstimmen.

Detaillierte Checklisten

Vor Semesterbeginn

Organisatorisches

  • Kurseignung geprüft (schriftliche Prüfung)
  • Seitenzahl festgelegt (z.B. 15)
  • Abgaberhythmus bestimmt, Feiertagsregelung (wöchentlich/zweiwöchentlich)
  • Handschriftpflicht definiert
  • Format festgelegt (A5, Farbdruck, 300 dpi)
  • ggf. Prüfungsamt informiert
  • ggf. Koordination mit anderen Lehrenden erfolgt
  • Hausdruckerei kontaktiert und Ablauf besprochen

Technische Einrichtung

  • GitHub Repository heruntergeladen
  • Tool auf eigenem System getestet
  • LMS-Kurs eingerichtet (Moodle/Ilias)
  • Separate Aufgaben für jede Abgabe erstellt
  • Einführungsfolien vorbereitet
  • Beispiel-Booklet erstellt
  • Notiztechnik-Material zusammengestellt

Semester-Start

Erste Veranstaltungen

  • Konzept des Booklet-Systems erklärt
  • Nutzen und Motivation verdeutlicht
  • Regeln schriftlich dokumentiert und kommuniziert
  • Zeitaufwand realistisch dargestellt (30–60 min/Seite)
  • Notiztechniken vermittelt (z.B. Cornell-Methode)
  • Erste Abgabe angekündigt, z.B. für Woche 3
  • Fragen beantwortet und Unsicherheiten geklärt

Laufende Betreuung

Qualitätssicherung

  • Abgabequoten laufend überwachen
  • Test-Booklets alle 2–3 Wochen erstellen
  • Musterseiten (mit Einwilligung) im Plenum diskutieren
  • Stichprobenartige Kontrollen auf Regelverstöße
  • Technische Probleme zeitnah lösen
  • Bei besonderen Umständen Flexibilität zeigen

Prüfungsvorbereitung

Booklet-Erstellung

  • Alle eingereichten Seiten heruntergeladen
  • Regelkonformität aller Seiten kontrolliert
  • Booklets automatisiert zusammengestellt
  • Deckblätter generiert und formatiert
  • Rechtzeitiger Druck (Empfehlung: 1 Woche vor Prüfung)
  • Namentliche Sortierung vorgenommen
  • Ersatz-Booklets für nicht-angemeldete Studierende vorbereitet

Prüfungsdurchführung

Prüfungsorganisation

  • Booklets zur Prüfung mitgebracht
  • Aufsichtspersonen über Booklet-Regeln informiert
  • Namentliche Zuordnung sichergestellt
  • Keine Änderungen am Booklet erlaubt
  • Booklets mit Klausuren eingesammelt
  • Archivierung für Wiederholungsprüfungen organisiert

Qualitätskriterien

Inhaltliche Standards

Handschriftpflicht: Alle Inhalte müssen in eigener Handschrift verfasst sein – Papier oder Tablet, keine Screenshots oder fremde Handschrift.

Erlaubte Inhalte: Direkte Abschriften von Folien/Webseiten (da ein Verbot kaum kontrollierbar ist), kooperativ erstellte Inhalte (nur sofern jeder selbst schreibt), eine gedruckte Überschrift pro Seite.

Nicht erlaubt: Fremde Handschrift, Screenshots, nicht freihand gezeichnete Abbildungen.

Technische Anforderungen

Format: Abgabe in beliebiger Größe, automatische Skalierung auf A5 für Druck mit 300 dpi Auflösung.

Qualitätskontrolle: Ausreichende und gleichmäßige Ausleuchtung bei Fotos, scharfe Bilder mit hohem Kontrast, Bildauflösung mindestens 1771 x 2480 Pixel.

Fristen: Strikte Einhaltung zur Wahrung der Chancengleichheit, Ausnahmen nur mit ärztlichem Attest.

Notfall-Szenarien

Technischer Ausfall

Internet-/WLAN-Probleme kurz vor der Deadline: Verhaltensregeln definieren und kommunizieren, Deadline-Flexibilität nur mit Attest, frühzeitige Information über Risiko einer sehr späten Abgabe.

Tool-Probleme: Manuelle Booklet-Erstellung (mit einem geeigneten PDF-Tool) als Backup

Organisatorische Krisen

Druckerei-Ausfall: Alternative Druckereien kontaktiert haben, eigene Druckkapazitäten prüfen, digitale Booklets als Notlösung.

Massive Regelverstöße: Klare Konsequenzen durchsetzen, Präventivmaßnahmen verstärken, Fairness für regelkonforme Studierende sicherstellen.

Erfolg messen

Quantitative Indikatoren

Teilnahmequote: z.B. mehr als 80% der Studierenden reichen regelmäßig Seiten ein Qualitätsrate: weniger als 5% der Seiten müssen wegen Regelverstößen ausgeschlossen werden Prüfungsleistung: je nach Art der Aufgabenstellung ggf. messbare Korrelation zwischen Booklet-Erstellung und Prüfungserfolg

Qualitative Bewertung

Studentisches Feedback: Positive Bewertung der Lernwirkung und Stressreduktion Lehrenden-Erfahrung: Reflexion und Anpassung der Prüfungsaufgaben Institutionelle Akzeptanz: Übernahme durch andere Lehrende

Kontakt

Prof. Dr. Dominik Herrmann
Lst Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen
Universität Bamberg, 96045 Bamberg
Lst Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen
Universität Bamberg
96045 Bamberg

dh.psi@uni-bamberg.de | +49 951 863-2661
uni-mal-anders.de | LinkedIn

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